Wir brauchen Kontakt wie der Fisch das Wasser


Im Coaching ist Kontakt wohl der Erfolgsfaktor überhaupt. Kontakt steht am Anfang von allem. Als Coach besteht meine Hauptaufgabe darin, den Coachees meine Präsenz zur Verfügung zu stellen. Richtig anwesend sein - das ist der Kern meiner Mission. Und Präsenz führt zu Kontakt. Die Kurzformel kann somit zugespitzt lauten: Coach gleich Kontakt. Als Coach bin ich ein Kontakt-Hersteller. Das kann nicht nur für die beratene Person, sondern auch für mich als Coach sehr befriedigend sein.

 

Ich möchte in diesem Blogpost schildern, was Kontakt im Rahmen des Coaching-Prozesses bedeutet. Und warum ich Kontakt stets stark im Fokus habe. Kontakt ist unschätzbar wichtig für den Erfolg einer Beratung, einer Begleitung. Er ermöglicht die Erreichung eines gemeinsam angepeilten Zieles.


Wir gönnen uns den Kontakt, wir holen uns den Kontakt, wir brauchen den Kontakt. Sonst sind wir wie der Fisch ohne Wasser.

Es geht um Präsenz und um Lebendigkeit. Aus Kontakt resultiert Beziehung.
Im Alltag gibt es positive Beispiele für gelingenden Kontakt. Beispielsweise das Agieren meiner neuen Bankberaterin. Sie bestand darauf, dass wir uns persönlich treffen, um uns kennenzulernen. Und ich kann nur unterstreichen, dass dieses persönliche Treffen einen Unterschied machte. Auch wenn ich dafür einen ganzen Nachmittag aufwenden musste.

Was hat Kontakt ermöglicht? Dass sie mir zuhörte. Das Gefühl: Sie sieht und nimmt mich wahr. Ihr Nachfragen. Ihr Eingehen auf mich. Dass sie auch von sich etwas gezeigt hat, auch eine gewisse Verletzlichkeit. Die Haltung des Dienen-Wollens. Die wiederholte Einladung, mir unterstützend zur Seite zu stehen.


Andererseits gibt es negative Beispiele, die mich zur Verzweiflung bringen können: Hotlines, die ich schon gar nicht mehr anrufen mag, wenn ich ein Problem habe. Zu lange sind die Warteschlaufen, zu oft habe ich die Erfahrung gemacht, mit meiner Situation und meinem Anliegen nicht verstanden zu werden. Viele "Segnungen" der Digitalisierung sind eher im Interesse von Anbietern, die Personalkosten sparen wollen – und gehen auf Kosten hilfloser Kundinnen und Kunden. Auch das Misstrauen ist da, sich via Smartphone-Lösungen überwachbarer zu machen. Das ist kein guter Kontakt, wo Diskretion und Privatsphäre nicht Vertrauenssache sind.

 

Als Coach bin ich mir bewusst, dass der Kontaktaufbau schon beginnt, bevor man einander leiblich gegenübersitzt. Via Mail oder am Telefon. Via Werbematerial oder Mund-zu-Mund-Empfehlung.

 

Wenn man sich dann näher kommt, geschieht vieles auf der nonverbalen Ebene. Im Rahmen meiner Coaching-Ausbildung starteten wir mit der sogenannten "Tram-Übung". Man sitzt einer Person, die man noch nicht kennt, schweigend gegenüber und notiert sich seine Vorstellungen und Beobachtungen. Was für eine Person könnte mir da gegenübersitzen? Wie ist sie? Was arbeitet sie? Vieles erwies sich im klärenden Gespräch danach als Vorurteil, nicht weniges erwies sich aber auch als zutreffend.

 

Wenn man sodann in der Begegnung miteinander zu sprechen beginnt, kommt das "Aktive Zuhören" zum Zuge. "Aktives Zuhören" erfordert Präsenz und Energie fürs Gegenüber und auch für einen selbst. Diese Methode ist für mich fundamental. Ein Zuhören, in welchem ich mich als Empfänger emotional ausdrücke. Wobei ich vor allem auf meine Emotionen und Körperempfindungen achtsam bin. Ein Zuhören, das mit dem Erzähler mitschwingt, das auf den ganzen Menschen mit seiner Verbalität, seiner Mimik und Gestik achtet. Als Zuhörender lasse ich mich in Berührung kommen und drücke aus, was in mir passiert. Mit maximaler Wertschätzung.

Das Gegenüber wird den Aktiven Zuhörenden meistens als angenehm empfinden. Es fühlt sich verstanden, gehört, und dadurch vermutlich genährt und wichtig. Ernst genommen. Getragen. Dies sind unabdingbare Voraussetzungen, um im Coaching tätig und schöpferisch zu werden und um an Potenziale heranzukommen.

 

Erst wenn ich das Gefühl habe, «Genau, jetzt ist ein Kontakt da, man ist miteinander angekommen», erst dann gehe ich weiter. Zwischendurch im Coaching kann es sein, dass man sich irgendwie aus dem Kontakt verliert, dann ist es ganz wichtig, wieder in Kontakt zu kommen.

(Erfolgsentscheidend sind im Coaching übrigens nebst Kontakt vier weitere Faktoren: Gemeinsame Zielvereinbarungen, begründete Hypothesen, bewusste Interventionen und regelmässige Evaluationen.)

 

Und es geht auch um die Begegnungsgestaltung. Um den Raum der Begegnung. Das Ziel ist, dass die Coachees partizipieren und sich wirklich wohlfühlen können: Wo und wie sitzt man? Wie wird der Raum eingerichtet? Wie ist die Beleuchtung?

 

Es versteht sich auch, dass zu viel Irritation nicht gut ist. Coachee und Coach müssen grundlegend harmonieren -  sie sollten sich mögen. Coachee muss deshalb möglichst früh die Möglichkeit haben, sich ein Bild der Coachin, des Coachs zu machen. Und wenn es von der Chemie her nicht passt, dann macht eine Zusammenarbeit keinen Sinn.

 

Alles in allem: Kontakt und Beziehung gehen im Alltag und im Geschäftsleben einfach zu oft vergessen. Viel zu oft. Nicht selten im Namen der Effizienz. Manchmal auch aus Bequemlichkeit oder Ungeschicklichkeit.

 

Ich will aber, dass der Kontakt an erster Stelle steht. Meine Einladung zum Kaffee an Sie bleibt darum schon mal bestehen. Ich freue mich überhaupt über jeden Anruf – wirklich jeden! Meine Handynummer ist 078 265 00 23. Und natürlich über Coaching-Kundschaft. Kommen Sie auf ein Kontakt herstellendes Probecoaching vorbei.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0