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Ziele setzen heisst Energie bündeln


 

Mein neues Video steht unter dem Motto „Lebensziele stärken. Mit Coach“.  Am fiktiven Beispiel des Informatikers Urs, der den Coach aufsucht, weil seine Lebensqualität an einem Besorgnis erregenden Tief angelangt ist, wird eine Zielaktivierung mittels KRAFT vorgezeigt.

 

Die Energie folgt dem Fokus.

Ob in der Meditation oder beim Yoga, ob bei Hausaufgaben oder im Dialog mit einer nahestehenden Person - diese Wahrheit gilt überall: Wohin wir unseren Fokus lenken, dorthin wandert die Energie. DIE ENERGIE FOLGT DEM FOKUS. Und wenn wir Energie sammeln, gibt uns dies Material in die Hand, um unser Leben freier und freudiger zu gestalten.

Ziellosigkeit hingegen kann Probleme bringen. Wo Wohlstand herrscht, kann sich die Ziellosigkeit verstärken. Denn wofür sich engagieren, wenn man doch schon alles hat? Fehlt ein Ziel, kann sich die Energie nicht sammeln. Sie wird in keine Richtung gebracht und droht so, ungenutzt zu verpuffen. Oder die Energie kann uns gar blockieren. So als würden viele Stromkabel herumliegen, die uns zum Stolpern bringen.

Was aber macht ein gutes Ziel aus? Es ist der Prozess, der den Unterschied macht.
Für das Video habe ich die Zielaktivierungsmethode KRAFT von Gabriele Müller gewählt, welche eine Abwandlung von SMART ist. Das KRAFT-Modell finde ich besonders anschaulich. K steht für konkret, R für realistisch, A für attraktiv, F für Fähigkeiten und T für terminiert. (Näheres zu KRAFT lesen Sie weiter unten.)

Im Videobeispiel wird der Informatiker Urs (43, verheiratet, zwei Kinder) im Gespräch mit dem Coach dargestellt. Zuerst kann Urs keine genauen Angaben machen, was er durch die Unterstützung erreichen will. Aber er stellt fest, dass es ihm nicht besonders gut gehe und er sich eine Verbesserung der Lebensqualität wünsche. Er leide an "Verzweiflungsattacken" sowie Schlaf- und Alkoholproblemen.

Der Coach und Urs - im Video durch systemische Holztöggeli repräsentiert - stellen sich, um das globale Ziel präsent zu machen, erst einmal vor, dass die Sitzung maximal ergebnisreich verliefe. "Was hättest du im Erfolgsfall erreicht?",  wird Urs vom Coach gefragt. In Urs' Antwort wird sein Wunsch, sein Anliegen deutlich: "Wieder in eine gute Richtung gehen, ein Gefühl von Zuversicht finden und mehr in die Kontrolle kommen".


Ganz von selbst füllt nun KRAFT die Lücken, die bestehen und welche für die Zielerreichung definiert werden müssen. Eins zieht das Andere nach sich.

Aus Wünschen werden in diesem Prozess Ziele. Positive, lösungsorientierte Gefühle treten auf, die bei Urs über lange Zeit nicht mehr, vielleicht noch nie, da waren. Eine chronifizierte Problemtrance wird durch Lösungssprache (solution talk) verdrängt. Die Grundeinfärbung der Problemstellung verändert sich.

K konkret.

Was genau willst du erreichen? Wann, wo und mit wem? Woran genau wirst du erkennen, dass du das Ziel erreicht hast? Was willst du tun?  Wir müssen uns das Ziel vorstellen können. Wie ist es, wenn es da ist?  Ich sehe es vor mir. Ich höre es. Ich spüre und fühle es. Urs sagt, dass wenn in ihm die Zuversicht, das bessere Kontrollgefühl, das Empfinden einer guten Richtung lebendig wären, er seine Gedanken deutlicher wahrnehmen könnte. Er liesse sich von D.S., seinem schwierigen Arbeitskollegen, weniger irritieren.

R realistisch.

Was kannst du selbst beeinflussen? Was liegt in deiner Macht? Was genau kannst du tun?

Wir müssen an das Ziel glauben können. Deshalb müssen wir auch jene Teile aussortieren, die nicht realistisch sind. Unser Unterscheidungsvermögen ist gefragt. Urs sieht es als machbar an, mit seiner Frau und seinem Chef in Austausch zu treten sowie im Geschäft eine Mediation zwischen sich und D.S. zu verlangen.

A attraktiv.

Was ist dir wichtig daran, dieses Ziel zu erreichen? Was wird sich für dich und deine Umgebung verändern? Welchen Nutzen und Gewinn erhoffst du dir?

Ein Ziel muss Reiz haben. Es muss unser Leben, bestenfalls die Welt überhaupt, verbessern. Es muss mir damit besser gehen als ohne. Gesundheit, Glück und Wohlbefinden sind wohl die grössten Attraktivitätspunkte überhaupt. Urs erwähnt ein grösseres körperliches Gesundheitsgefühl, bessere Schlafqualität und geringeren Alkoholkonsum.

F Fähigkeiten.

Welche Fähigkeiten und Eigenschaften stehen dir zur Verfügung, um das Ziel zu erreichen? Wir haben Fähigkeiten, die wir gewertschätzt haben wollen. Wir haben Quellen. Wir haben aber auch Grenzen und Lücken. Beide Seiten gehören angeschaut.  Urs kann seine Disziplin und körperliche Fitness anführen - was ihm fehlt, ist die Fähigkeit, das Ziel aus eigener Kraft zu erreichen.

T terminiert.

Bis wann willst du dein Ziel erreichen (Datum)? Was ist dein erster Schritt in Richtung Ziel? Was genau müsste der nächste Schritt beinhalten?  Zeit ist ein beschränktes Gut, das wir in jedes Kalkül integrieren sollten. Was wollen wir mit unserer Zeit anstellen? Ein Planen der Intervention und Eingliedern ins Leben, in den Terminkalender, findet statt. Somit kann das Abenteuer losgehen. Acht bis zehn eineinhalbstündige Coachingsitzungen zwischen Urs und dem Coach werden geplant. Zwei davon sollen, um das Starten zu erleichtern, in Wochenabständen stattfinden.


In der Schlussevaluation geht es darum, Ehrlichkeit und Offenheit zu ermöglichen sowie Vertrauen und Beziehung zu stärken. Hat es für Urs so gestimmt, wie er vom Coach geführt wurde? Hat die Sitzung ihm geholfen? Was kann er an Spannkraft und Motivation mitnehmen und in eine "Hausaufgabe" überführen?

 

Die Lust und der Appetit, die Herausforderung anzupacken, sind Urs' Reaktion jedenfalls anzumerken.

 

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